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wiki:salzkotten_thuele

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Thüle

Dieses ist die Beschreibung des Salzkottener Ortsteil Thüle.

Hausstätten- und Höfeliste

Die [Thüler Hausstätten- und Höfeliste] umfasst die Hofnummern 1 bis . Dieses ist etwa der Umfang der 1832 existierenden Häuser und Höfe.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus den Jahren 826 bis 856 und besagt, dass ein Graf Bardo, vermutlich ein Bardone, seine Güter im Ort dem Kloster Corvey übertrug. Der Kirchturm der St. Laurentius Pfarrkirche soll um 1020 errichtet worden sein. 1664 wurde die heute noch erhaltene Bauernglocke gegossen und 1697 wurde eine Orgel angeschafft. Im Mittelalter war das 1626 ausgestorbene Ministerialengeschlecht von Thüle im Ort ansässig. Durch Kauf und Erbfolge ging der Großteil deren Besitzes im Ort über die Herren von Hörde zu Boke an das Geschlecht von Alten über. Haus Thüle und weitere Güter waren Lehen, mit denen die genannten Geschlechter von den Edelherren zur Lippe belehnt wurden. Weitere Lehnsherren der Herren von Thüle waren die Grafen von Rietberg, die Herren von Verne und von Oeynhausen. Weitere Grundherren waren der Bischof von Paderborn, das Domkapitel Paderborn, Abdinghofkloster und Busdorfstift in Paderborn, das Damenstift Geseke, die Herren von Schilder, von Verne, von Drewer, von Graffeln, von Oeynhausen, von Krevet und als weitere Erben der Herren von Hörde zu Boke die Freiherren von Fürstenberg. Im Rahmen der Grafschaftsverfassung gehörte Thüle zu dem Gebiet, das von einem Adelsgeschlecht mit dem Leitnamen Ricdag und später von den Haolden verwaltet wurde. Solche Grafschaften wurden im Laufe der Zeit geradezu Eigentum des Adels und zersplitterten, da Rechte einzeln verlehnt oder weiterverlehnt wurden. So kamen Salzkotten und Verne, sowie einzelne Rechte in Thüle und Scharmede an das Bistum Paderborn, während andere Rechte an das Damenstift Geseke und die, wohl mit den Haolden verwandten, Grafen von Werl fielen, die sich später in die Grafen von Arnsberg und die Grafen von Rietberg teilten, die auch die Grafenrechte im späteren Amt Boke unter sich teilten. 1368 erwarb das Erzstift Köln die Grafschaft Arnsberg. Auch die Edelherren zur Lippe hatten hier Rechte und Eigentum, wie z. B. das Geleitrecht und Haus Thüle. Um eine weitere Zersplitterung zu vermeiden, wurde die Verwaltung Unfreien überlassen, die sich zu den Ministerialen entwickelten, mit der Zeit als adlig galten und schließlich doch ihren Herren die Lehen entfremdeten. Konnten sie genug Rechte und Besitz sammeln, die sie von einer Burg aus verwalteten, sprach man von Herrschaft. Die Herren von Thüle waren solche Ministerialen, die aber von den Herren von Hörde verdrängt wurden, die sich um Störmede und im späteren Amt Boke eine Herrschaft aufbauen konnten. Der Adel verwaltete seinen Besitz schließlich in Ämtern, damit er ihnen nicht wieder verloren ging. 1356 wurde eine Fehde zwischen dem Knappen Alrad von Drewer und Johann von Ostinchusen um Thüler Höfe beigelegt. Alrad von Drewer erkannte zuvor bestrittene Besitzverhältnisse an und Johann von Ostinchusen verzichtete auf Schadenersatz wegen der Fehdehandlungen. Ab 1591 zogen die in den Niederlanden kämpfenden Spanischen und Niederländischen Truppen fast jährlich nach Westfalen, um durch Plünderungen ihre Versorgung zu sichern. Von den Plünderungen war auch Thüle betroffen und Thüler Schützen wurden zur Abwehr aufgeboten. Im Dreißigjährigen Krieg soll der Ort 1633 von Salzkotten belagernden Schweden unter Feldmarschall Dodo zu Innhausen und Knyphausen gebrandschatzt und niedergebrannt worden sein. Konflikte und Fehden des Spätmittelalter sollen zu der massiven Wüstungsbildung der Zeit beigetragen haben. Als weitere Ursachen gelten Seuchen, wirtschaftliche Entwicklungen sowie die Kleine Eiszeit. Auf Thüler Gebiet entstand 1 von 2 Wüstungen in dieser Zeit. Benkhausen oder Benchusen, gelegen zwischen Verne und Thüle wurde in einer Urkunde von 1437 als wüst bezeichnet. Aufgefundene Keramik stammt aus dem 10. bis 13. Jahrhundert. Ostthüle wurde erst 1633 von Schwedischen Truppen zerstört. Die Bewohner zogen in die Nachbarorte Scharmede und Thüle. Zur Zeit des Fürstbistums Paderborn war das Amt Boke für Thüle zuständig. Nach Übernahme des Fürstentum Paderborn durch Preußen 1802 wurde das Amt Boke dem Justizamt Neuhaus unterstellt. Im Königreich Westphalen wurde Thüle 1807 dem Kanton und Friedensgericht Salzkotten unterstellt. Seitdem sind Verwaltung und Gericht getrennt. Auch unter preußischer Verwaltung gehörte Thüle weiter zum Kanton Salzkotten, während das Friedensgericht zum Amtsgericht wurde. Nach der Verfassung des Königreichs Westfalen von 1807 wurden vom König in den einzelnen Orten, Munizipalität genannt, Maires ernannt, denen ein gewählter Munizipalrat zur Seite stand. In Thüle wurde 1808 der bisherige Burmeister Clemens Syring zum Maire ernannt. Nachdem Thüle 1813 wieder preußisch geworden war, wurden aus den Maires Ortsbeamte, die vom Landrat ernannt wurden. Die genannten Entwicklungen führten in Thüle zu Auswanderungen. Allein 1851 wanderten 55 Personen aus dem Ort nach Amerika aus, denen in den folgenden Jahrzehnten nochmals ebenso viele folgten. Die Kantone wurden ab 1841 wieder Ämter genannt und seit 1857 wurden die Ämter Boke und Salzkotten in Personalunion verwaltet, wobei der Doppelname Amt Boke-Salzkotten eingeführt wurde.

Am 1. Januar 1975 wurde Thüle aufgrund des Sauerland/Paderborn-Gesetzes vom 5. November 1974 nach Salzkotten eingemeindet. Das Amt Salzkotten-Boke wurde bei der Kommunalen Neugliederung aufgelöst, da die Städte und Gemeinden jetzt den Kreisen direkt untergeordnet sind. Rechtsnachfolgerin des Amtes Salzkotten-Boke und der Gemeinde Thüle ist die Stadt Salzkotten.

Dokumente

Bücher

Karten

Thüle in der heutigen Struktur als Stadtteile.

Thüle, siehe Maps:

Verweise

Stadtarchiv Salzkotten

Heimatvereine

Heimatverein Thüle

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/salzkotten_thuele.txt · Zuletzt geändert: 2021/04/03 02:05 von michael

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