früher : 1867 und 1931 abgebrannt

heute um : Lange Straße 2, 33181 Bad Wünnenberg

Nachfolger : Menneken, Lüns, Fromme, Schallenkamp, Discher, Wehner

→ siehe auch Haus Nr. 10 neu, Menneken
→ siehe auch vulgo Neisekens

Der Hausname Nesekens, Neisekens geht zurück auf Melchioris Töllen (* 1701, † 1762) genannt Nesekens. Das alte Haus hat ursprünglich im Eckbereich Dalheimer und Lange Straße, praktisch direkt heute in Wehners Vorgarten gestanden. Melchioris Töllen Nachfolger waren Taglöhner Caspar Menneken (* 1736, † 1795) aus Anna Barben Haus, Taglöhner Hermann Lüns (* 1773, † 1828), Taglöhner Antonius Fromme (* 1792, † 1855) aus Altenschniederpeters Haus, Ackerknecht und Taglöhner Heinrich Schallenkamp (* 1818, † 1876) aus Haaren und Taglöhner und Fabrikarbeiter Hermann Schallenkamp (* 1857). Familie Schallenkamp wanderte im Jahr 1900 mit ihren drei Kindern nach Nordamerika aus. In das Haus zog Fuhrmann, Ackerwirt und Tagelöhner Ferdinand Discher (* 1861, † 1916) aus Kuorks Haus. Die Familie Discher ist 1925 in das neue Wohnhaus an der Dalheimer Straße umgezogen. Das alte Haus wurde von Wehners gekauft und stand noch unbewohnt da, bis es im Oktober 1931 abbrannte.

• 1867 brannte das Haus ab
• 1931 brannte das Haus ab

Johann Fromme (* 2. Juli 1822, † 13. Februar 1823) hatte kein langes Leben. Schon 7 Monate alt starb er im Säuglingsalter, so wie viele andere Kinder zu seiner Zeit auch. Leider hat der Pastor aus unbekannter Ursache versäumt, das Ableben des Säuglings in das Kirchenbuch einzutragen. Dieses Versäumnis hatte einige Zeit später hohe Wellen geschlagen.

Im Jahr 1844 fiel bei der Ersatzaushebung auf, daß der vermeintlich inzwischen 22-jährige Mann nicht zur Militärmusterung erschienen ist. Der Preußische Staatsapparat setzte also alle Hebel in Bewegung, um den flüchtigen Kantonisten ausfindig zu machen, und dann hat man also in Helmern die Auskunft erhalten: „Johann Fromme konnte nicht zur Musterung erscheinen, weil er gestorben sei.“ Er war tot? Das ging gar nicht! Die näheren Todesumstände des Johann Fromme mussten ermittelt werden. Sofort hat der Amtmann zu Atteln das Land- und Stadtgericht zu Büren eingeschaltet, welches wiederum den Prozess zur Aufklärung des Todes aufgesetzt, um durch gerichtliche Vernehmung der Zeugen die Todesumstände festzustellen, und die Verhandlung sodann bei der nächsten Ersatzaushebung vorlegen zu lassen. Als Zeugen wurden geladen der Vorsteher der Gemeinde Helmern Hermann Peters, sowie der Dorfschullehrer Johann Vogel.

Die beiden Zeugen folgten also der Einladung, nahmen vielleicht einen Pferdewagen, sind von Helmern nach Büren gefahren und erschienen vor Gericht. „Ich heiße Hermann Peters, bin 34 Jahre alt, katholisch, ich bin mit dem Johann Fromme weder verwandt noch verschwägert gewesen usw. usw.“, „Ich heiße wie vorsteht, bin 58 Jahre alt, katholisch und …“ so weiter und so weiter … „Zur Sache: Es ist mir aus eigener Wahrnehmung bekannt, daß der am 2. July 1822 geborene Johann Fromme Sohn der Eheleute Anton Fromme vo Neisekens zu Helmern am 13. Februar 1823 gestorben und am 16. Februar 1823 begraben ist. Wir können dieses beschwören.“ So wurde also dieser Fall der Musterungsverweigerung erfolgreich aufgeklärt!

TK 25 1837 Karte

TK 25 1922 Karte

TK 25 2000 Karte

Karte Google Maps 2020

Helmern 10 / Google Maps

Feldhandriss Bürgermeisterei Atteln 1830

Kreis Büren - Gemarkung Helmern 1920

[Häuser an der Lange Straße und Blumenstraße]

• Hubert Dahl und Dr. Konstantin Trachos: Die Hausnummern in Helmern, Nr, 1 - 163, Helmern, 2016, ISBN 978-3-00-053384-6
• Hubert Dahl und Dr. Konstantin Trachos: Häuser und Familien in Helmern - Nr. 1 bis Nr. 192, Darstellung der historischen Häuser Helmerns und deren ältesten Bewohner ab dem 17. Jahrhundert, Stadt- und Kreisarchiv Paderborn
• Land- und Stadtgericht Büren: Handlungen der freiwilligen Gerichtsbarkeit (Actus voluntariae jurisdictionis) aufgenommen beÿ dem Königl. Land und Stadt-Gerichte zu Büren pro 1840, Vol. XXXVIII, Bestellsignatur: Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, M 9 Büren / Land- und Stadtgericht Büren, Nr. 20

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