Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


wiki:lichtenau_lichtenau_stadt

zurüch zu : [Stadt Lichtenau]

Lichtenau Stadt

Dieses ist die Beschreibung von Lichtenau mit der Stadt.

Hausstätten- und Höfeliste

Literatur

flyer_buch.li.100_jahre.pdf

Lichtenau vor 100 Jahren, Heinrich Karl Hillebrand 2021

Zur Regionalbuch-Bibliothek für Lichtenau

Landwirtschaftliche Adressbücher Westfalen

www.Zeitpunkt.NRW.de/

Archiv der Nordrheinwestfälischen Zeitungen aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert

Geschichte

Der Ortsname besteht aus dem allgemein gehaltenen Bestimmungswort har, das bedeutet Höhe, dies ist auch vom Haarstrang bekannt und einem Grundwort wie Harn, Harun, Haran oder Haram. So wurden von den Franken Heimsiedlungen benannt. Haaren liegt auf einer markanten Stelle der Turonstufe über dem Sintfeld. Der Abt Sturmius und seine Glaubensboten missionierten und predigten im Sintfeld; sie gründeten hier Urpfarreien. Das Kloster Böddeken wurde 837 gegründet, allerdings ist eine Kirche, die vorher in der Nähe errichtet wurde, noch älter. Zu dieser Pfarrei gehörte vermutlich auch Haaren. Das Dorf wurde 975 erstmals urkundlich in den Traditiones Corbeinenses erwähnt, es ist wohl um etliches älter und zählt zu den sehr alten Siedlungen des Gebietes. Grund für diese frühe Besiedlung war die verkehrsgünstige Lage; hier kreuzten sich Handels- und Heerstraßen, die wichtigste war der Frankfurter Weg. Die Flur war in germanischer Zeit besiedelt, im Futterloch wurde bei Pflügearbeiten eine Lanzenspitze aus Eisen gefunden, die als typisch germanisch der Zeit um das zweite oder dritte Jahrhundert zugeordnet wurde. Die Höfe dieser germanischen Siedlungen waren nicht groß und lagen verstreut im Gelände. Nach dem mittelalterlichen Wüstungsprozess siedelten sich in Haaren zum Ende des 15. Jahrhunderts wieder Bauern an. Ein Chronist aus Böddeken schrieb: In Mitte des 15. Jahrhunderts waren in dasiger Gegend wüste und öde Örten, von den Menschen, das ist von den meisten, verlassen. Dann anno 1473 noch einige Bauern von Haaren ihre Schuldigkeiten entrichteten: z. B. Fridag, Salomons, Klute, Otto Feche, deren Familie noch daselbst existiert, und also die ältesten sind. Um 1492 bildete sich hier wieder ein größeres Dorf und zu Anfang des 16. Jahrhunderts leisteten die Bauern Abgaben. Das Gebiet von Haaren gehört seit dem frühen Mittelalter zum späteren Hochstift Paderborn. Am 1. Januar 1622 fiel der Tolle Christian mit seinen Truppen in Haaren ein und errichtete hier sein Hauptquartier und verschickte von hier seine Brandbriefe. Weitere Schäden nahmen die Bevölkerung und das Dorf während des Siebenjährigen Krieges, Hungersnöte und Seuchen forderten Opfer. Nach den Kriegen bauten die Einwohner die Gebäude und die Kirche wieder auf und bewirtschafteten ihre Äcker. Im Jahre 1802 verlor das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbstständigkeit, alle Ansprüche und Rechte gingen an den preußischen Staat über, der vehement die Nachzahlung von aufgelaufenen Steuerschulden und für die Zukunft pünktliche Zahlung forderte. Die Bauern wurden zu Eigentümern der von ihnen bewirtschafteten Flächen. Das Gebiet fiel aber bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westphalen und 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Haaren wurde der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kam durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Büren. Bei Einteilung der Landkreise in Ämter kam Haaren zum Amt Atteln.

Im Mai 1545 brannte die Stadt bis auf das Amtshaus nieder. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt 1633 und 1642 von hessen-kasselschen Soldaten in Brand gesteckt. Regelmäßige Plünderungen wechselten mit Hungersnöten. 1636 wütete die Pest in der Stadt. Friedenszeiten waren ebenfalls Notzeiten: 1692, 1721 und 1745 waren größere Stadtbrände ausgebrochen. 1721 mussten sogar die paderbornischen Landstände für die fast vollständig zerstörte Stadt Aufbauhilfe leisten. 1809 wurden die beiden Stadttore abgerissen. Seit 1815 gehörte Lichtenau endgültig zum Königreich Preußen, ab 1871 war es Teil des Deutschen Reiches. 1829 wurde von der Regierung eine Katasteraufnahme angeordnet und durchgeführt. In den Jahren 1831, 1842, 1885 und 1903 geschahen weitere Brandkatastrophen. Danach standen im Dorf etwa 170 Häuser, eine Schule, eine Kirche und eine Kapelle. 1842 (s.o.) wurde das dicht bebaute Haufendorf wieder durch ein großes Feuer zerstört, 48 Häuser, die Schule, das Pfarrhaus und die Kirche brannten ab und etwa 70 Familien wurden obdachlos. Zur Wiederherstellung der öffentlichen Gebäude bewilligte der König von Preußen ein Gnadengeschenk in Höhe von 4000 Talern. Die neu gebauten Häuser wurden nicht wie bisher mit Stroh, sondern mit Ziegeln gedeckt.

Vor dem 1. Januar 1975 gehört die damalige Stadt Lichtenau zum Amt Lichtenau (Westfalen) im Kreis Büren. Mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes an diesem Tage werden die meisten Gemeinden des Amtes Atteln mit den Gemeinden des Amtes Lichtenau und somit auch Lichtenau zur neuen Stadt Lichtenau (Westfalen) zusammengelegt und kommen mit dieser zum Kreis Paderborn. Rechtsnachfolgerin des aufgelösten Amtes Lichtenau und der bisherigen Stadt Lichtenau ist die neugebildete Stadt Lichtenau.

Karten

Stadtbild nach dem preußischen Urkataster, erstellt von 1829 bis 1831

(Quelle: Amt für Geoinformationen, Kataster und Vermessung, Paderborn)

Neuer Stadtkern nach dem Brand 1831

(Amt für Geoinformationen, Kataster und Vermessung, Paderborn)

Lichtenau mit Stadt und Kirchspiel in der heutigen Struktur als Stadtteil.

Lichtenau Stadt, siehe Maps:

Dokumente

Lichtenau 17. Jahrhundert, von Carl Ferdinand Fabritius

Verweise

www.LWW.de Lichtenau Weltweit

  • Weltweite Verbindung zwischen Orten mit Namen Lichtenau
  • Impressum / Verantwortlich für die Texte:
  • Heinrich Karl Hillebrand
  • Lange Straße 43
  • D-33165 Lichtenau/Westfalen
  • Fon: 05295-1077 - Fax: 032 12 – 33 66 881
  • Email: h.k.hillebrand[at]web.de

Auskünfte

Stadtarchiv Lichtenau

Stadtarchiv Lichtenau

Lichtenau Stadt

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  heinrichh@westfalenhoefe.de
wiki/lichtenau_lichtenau_stadt.txt · Zuletzt geändert: 2023/03/20 10:55 von michael

Donate Powered by PHP Valid HTML5 Valid CSS Driven by DokuWiki