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wiki:bad_wuennenberg_haaren

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Haaren

Dieses ist die Beschreibung des Bad Wünnenberger Ortsteils Haaren.

Hausstätten- und Höfeliste

Literatur

Arbeitsgemeinschaft zur Tausendjahrfeier, Haaren 1975

Zur Regionalbuch-Bibliothek

Geschichte

Der Ortsname besteht aus dem allgemein gehaltenen Bestimmungswort har, das bedeutet Höhe, dies ist auch vom Haarstrang bekannt und einem Grundwort wie Harn, Harun, Haran oder Haram. So wurden von den Franken Heimsiedlungen benannt. Haaren liegt auf einer markanten Stelle der Turonstufe über dem Sintfeld. Der Abt Sturmius und seine Glaubensboten missionierten und predigten im Sintfeld; sie gründeten hier Urpfarreien. Das Kloster Böddeken wurde 837 gegründet, allerdings ist eine Kirche, die vorher in der Nähe errichtet wurde, noch älter. Zu dieser Pfarrei gehörte vermutlich auch Haaren. Das Dorf wurde 975 erstmals urkundlich in den Traditiones Corbeinenses erwähnt, es ist wohl um etliches älter und zählt zu den sehr alten Siedlungen des Gebietes. Grund für diese frühe Besiedlung war die verkehrsgünstige Lage; hier kreuzten sich Handels- und Heerstraßen, die wichtigste war der Frankfurter Weg. Die Flur war in germanischer Zeit besiedelt, im Futterloch wurde bei Pflügearbeiten eine Lanzenspitze aus Eisen gefunden, die als typisch germanisch der Zeit um das zweite oder dritte Jahrhundert zugeordnet wurde. Die Höfe dieser germanischen Siedlungen waren nicht groß und lagen verstreut im Gelände.

Nach dem mittelalterlichen Wüstungsprozess siedelten sich in Haaren zum Ende des 15. Jahrhunderts wieder Bauern an. Ein Chronist aus Böddeken schrieb: In Mitte des 15. Jahrhunderts waren in dasiger Gegend wüste und öde Örten, von den Menschen, das ist von den meisten, verlassen. Dann anno 1473 noch einige Bauern von Haaren ihre Schuldigkeiten entrichteten: z. B. Fridag, Salomons, Klute, Otto Feche, deren Familie noch daselbst existiert, und also die ältesten sind. Um 1492 bildete sich hier wieder ein größeres Dorf und zu Anfang des 16. Jahrhunderts leisteten die Bauern Abgaben. Das Gebiet von Haaren gehört seit dem frühen Mittelalter zum späteren Hochstift Paderborn. Am 1. Januar 1622 fiel der Tolle Christian mit seinen Truppen in Haaren ein und errichtete hier sein Hauptquartier und verschickte von hier seine Brandbriefe. Weitere Schäden nahmen die Bevölkerung und das Dorf während des Siebenjährigen Krieges, Hungersnöte und Seuchen forderten Opfer. Nach den Kriegen bauten die Einwohner die Gebäude und die Kirche wieder auf und bewirtschafteten ihre Äcker. Im Jahre 1802 verlor das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbstständigkeit, alle Ansprüche und Rechte gingen an den preußischen Staat über, der vehement die Nachzahlung von aufgelaufenen Steuerschulden und für die Zukunft pünktliche Zahlung forderte. Die Bauern wurden zu Eigentümern der von ihnen bewirtschafteten Flächen. Das Gebiet fiel aber bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westphalen und 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Haaren wurde der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kam durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Büren. Bei Einteilung der Landkreise in Ämter kam Haaren zum Amt Atteln. 1829 wurde von der Regierung eine Katasteraufnahme angeordnet und durchgeführt. Danach standen im Dorf etwa 170 Häuser, eine Schule, eine Kirche und eine Kapelle. Das dicht bebaute Haufendorf wurde 1847 durch ein großes Feuer zerstört, 48 Häuser, die Schule, das Pfarrhaus und die Kirche brannten ab und etwa 70 Familien wurden obdachlos. Zur Wiederherstellung der öffentlichen Gebäude bewilligte der König von Preußen ein Gnadengeschenk in Höhe von 4000 Talern. Die neu gebauten Häuser wurden nicht wie bisher mit Stroh, sondern mit Ziegeln gedeckt.

Vor dem 1. Januar 1975 gehörte die damalige Gemeinde Haaren zum Amt Atteln im Kreis Büren. Mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes an diesem Tage wurden die vier Gemeinden Bleiwäsche, Fürstenberg, Leiberg und Wünnenberg des Amtes Wünnenberg mit den drei Gemeinden Elisenhof, Haaren und Helmern des Amtes Atteln zur neuen Stadt Wünnenberg zusammengelegt und kam mit dieser zum Kreis Paderborn. Rechtsnachfolgerin der Gemeinde Haaren wurde die neue Stadt Wünnenberg, die heute den Namen Bad Wünnenberg trägt, während die gleichzeitig gebildete neue Stadt Lichtenau (Westfalen) Rechtsnachfolgerin des Amtes Atteln ist. Der Sitz der Verwaltung befindet sich im Stadtteil Fürstenberg.

Dokumente

DVDs

  • Damals in Haaren
  • Adventskonzert, 20. Dezember 2015, Musikverein Helmern eV und Kinder- und Jugendchor Haaren ev, © 2015, Hubert Dahl u. Konstantin Trachos

Karten

Haaren mit Dorf und Kirchspiel in ihrer heutigen Struktur als Stadtteile.

Haaren, siehe Maps:

Verweise

Auskünfte

Stadtarchiv Bad Wünnenberg

Stadtarchiv Bad Wünnenberg

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/bad_wuennenberg_haaren.txt · Zuletzt geändert: 2023/03/20 14:34 von michael

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