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Wewelsburg

Dieses ist die Beschreibung des Bürener Ortsteil Wewelsburg.

Hausstätten- und Höfeliste

Die [Wewelsburger Hausstätten- und Höfeliste] umfasst die Hofnummern 1 bis . Dieses ist etwa der Umfang der 1832 existierenden Häuser und Höfe.

Geschichte

Der historische Dorfkern, vornehmlich Bauernhöfe, lagert sich im Halbkreis südöstlich um die Burg. Am Nordrand des Dorfes liegt Haus Graffeln, ein heute der ehemaligen Adelsfamilie von und zu Brenken gehörendes Schlösschen. An dieser Stelle war ursprünglich ein, allerdings schon im Mittelalter ausgestorbenes, Adelsgeschlecht beheimatet. Die Gemarkung Wewelsburg ist vor allem von der Land- und Forstwirtschaft geprägt. Im Osten der Gemarkung liegt, im „Tal des Friedens“, das Gut Böddeken mit den zum Teil verfallenen Überresten des alten vom heiligen Meinolf gegründeten Klosters gleichen Namens. Im Süden befindet sich der ebenfalls zur Gemarkung gehörende kleine Weiler Altenböddeken. Wewelsburg gehörte im Mittelalter zum „Almegau“ (pago Almunga), welcher zum einen den gesamten Flussverlauf der Alme, zum anderen diverse Orte bis hin zu Wünnenberg, Fürstenberg, Blankenrode und Dalheim umfasste, aber kein geschlossener Herrschaftsraum war. Auf dem Bergsporn über dem Almetal, dem heutigen Standort der Wewelsburg, ist wahrscheinlich zuerst zum Schutz vor den Einfällen der Ungarn im 10. Jahrhundert eine Wehranlage errichtet worden. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1123: Annalista Saxo berichtet von einer Anlage namens „Wifilesburg“, welche vom Grafen Friedrich von Arnsberg wiederaufgebaut worden sei. Friedrich hatte die Burg zu einer Zwingburg umgebaut. Nachdem Friedrich 1124 starb, wurde die Burganlage von Bauern aus den umliegenden Dörfern wieder zerstört. Auf dem heutigen Wewelsburger Gebiet befanden sich im Mittelalter mehrere Siedlungen, die zwischenzeitlich oder dauerhaft wüst gefallen sind. Deren älteste war Altenböddeken, das in einer Urkunde von 1191 erwähnt wird und 1449 vollständig wüst gefallen war. Der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zuerst erwähnte und später verlassene Ort Graffeln ist durch archäologische Funde bereits im 11. oder 12. Jahrhundert nachzuweisen. Bei einer heute noch sichtbaren Kirchenruine auf dem Kerkberg (plattd. „Kirchenberg“) in Böddeken befand sich ebenfalls eine Siedlung, welche 1278 erstmals erwähnt wurde und 1408 wüst gefallen war. Im 14. Jahrhundert wurde ein Ort namens Tedenklo erwähnt, welcher zwischen 1381 und 1449 wüst fiel, bislang aber nicht lokalisiert werden konnte. Die im Mittelalter vorherrschenden Siedlungsformen waren zunächst Einzelsiedlungen, insbesondere in neu erschlossenen Gebieten, sodann Hofgruppen-/Verbundsiedlungen als Vorläufer der Dorfsiedlungen. Schließlich bildeten sich Großhofanlagen (Villikationen). Im Hochmittelalter unterlag der Wewelsburger Raum verschiedenen Herrschaften: Im März 1021 erhielt Bischof Meinwerk von Paderborn dort eine Grafschaft „unterhalb der Wewelsburg“, deren Einnahmen zur Erneuerung des Paderborner Domes verwendet wurden. Im 13. Jahrhundert hat ein Gotwino de Graffen Grundbesitz in Graffeln. Seit Anfang des 14. Jahrhunderts teilten sich die Edelherren von Büren, welche sich ab 1309 auch „von Wewelsburg“ nennen, und die Herren von Brenken die Herrschaft im Almegau, verpfändeten das Land aber immer wieder in Teilen u. a. an den Bischof von Paderborn, welcher das Land wiederum an verschiedene Ritter verlehnte. Ebenso teilten die Familien von Brenken und von Büren-Wewelsburg das Land immer wieder untereinander auf. Die Ersterwähnung eines Dorfes namens Wewelsburg ist für das Jahr 1354 nachgewiesen. 837, kurz nach der Translation der Reliquien des Heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn, gründete der heilige Meinolf, Archidiakon des Hochstifts Paderborn, das Kanonissenstift Böddeken im Osten der heutigen Ortschaft Wewelsburg. Dort verstarb er am 5. Oktober 857. 1603–1609 ließ Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg die Gebäude in ihrem bis heute erhaltenen Grundriss als regelmäßige Dreiflügelanlage mit Ecktürmen ausbauen. Wewelsburg war Sitz eines landesherrlichen Amtes (Drostei), welchem Mitte des 17. Jahrhunderts die Orte Wewelsburg, Ahden, Oberntudorf, Niederntudorf, Haaren und Helmern angehörten. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Burg und Ort wiederholt besetzt. 1646 erstürmten schwedische Truppen die Burg, die gesamte Anlage brannte. 1650–1660 wurde die Burg nur äußerlich wiederhergestellt. In einem Protokoll von 1710 sind für Wewelsburg 119 Personen, die Land bewirtschaften, festgehalten, von denen 103 in Wewelsburg selbst ansässig waren. Zur Burg gehörten ca. 517 Morgen Land, deren größter Teil aber verpachtet war. 1672 wurde ein Kataster aufgenommen, welches für Wewelsburg 1431 Morgen Ackerland, 12 Morgen Höfe und 3 Morgen Wiese verzeichnete. 1660 gab es in Wewelsburg 58 Bauern, von denen nur neun Ländereien einer Größe von mehr als 50 Morgen bewirtschafteten. Im Februar 1802 ereigneten sich im Dorf zwei Brandkatastrophen, von denen 32 Gebäude. Am 23. Mai 1802 wurde durch Abkommen zwischen Preußen und Frankreich die Säkularisation des Fürstbistums Paderborn beschlossen und dieses als „Erbfürstentum“ dem preußischen Staat einverleibt. Dies wurde im folgenden Jahr durch den Reichsdeputationshauptschluss bestätigt. So fielen die Wewelsburg und das Kloster Böddeken in preußischen Staatsbesitz. Mit dem Ende der staatlichen Selbständigkeit des Fürstbistums Paderborn verlor die Wewelsburg ihre Funktion als Residenz und als Gericht. Kurz darauf erfolgte die Aufhebung des Klosters Böddeken. 1805 wurden 101 Feuerstellen und 612 Einwohner festgestellt. Infolge der preußischen Niederlage bei Jena und Auerstedt geriet das ehemalige Fürstbistum Paderborn 1806 unter französische Herrschaft. Ab 1807 bis 1813 war Wewelsburg Teil des Königreichs Westphalen, Departement Fulda, Distrikt Paderborn, Canton Büren. Außerdem waren die Wewelsburger Einwohner wehrpflichtig, einige von ihnen fielen in den napoleonischen Feldzügen. Nachdem das Königreich Westphalen 1813 infolge der Niederlage Napoleons aufgelöst wurde, kam Wewelsburg erneut unter preußische Verwaltung und wurde der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert. Im gleichen Jahr wurde der Nordturm der Wewelsburg durch einen Blitzschlag zerstört. Durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden wurde Wewelsburg Teil des 1816 gegründeten Kreis Büren. 1841 wurde die bislang schon praktizierte Untergliederung des Kreises in Ämter abgesegnet, nach der Wewelsburg Teil des Amtes Büren (davor Canton Büren) wurde. 1854 wurde im Ortsteil Altenböddeken, auf der Grenze zur Nachbargemeinde Haaren, ein evangelischer Friedhof für die vornehmlich protestantischen Arbeiter der dort gelegenen Glasfabrik, die im Jahr 1807 gegründet worden war, eingerichtet. Da die meisten Friedhöfe im Erzbistum Paderborn der katholischen Bevölkerung vorbehalten waren, wurden hier bis 1928 immer wieder Verstorbene protestantischen Bekenntnisses aus dem gesamten Umkreis beerdigt.

Vor dem 1. Januar 1975 gehörte die damalige Gemeinde Wewelsburg zum Amt Büren-Land im Kreis Büren. Mit Inkrafttreten des Sauerland-Paderborn-Gesetzes wurden am selben Tag die elf Gemeinden des Amtes Büren, die 1969 in Vorgriff auf die kommunale Gebietsreform mit der Stadt Büren eine Verwaltungsgemeinschaft gebildet hatten, mit der bisherigen Stadt Büren zur neuen Stadt Büren (Westfalen) zusammengeschlossen und kamen mit dieser zum Kreis Paderborn. Rechtsnachfolgerin des aufgelösten Amtes Büren und der Gemeinde Wewelsburg ist die Stadt Büren (Westfalen).

Dokumente

Bücher

Karten

Wewelsburg in der heutigen Struktur als Stadtteile.

Wewelsburg, siehe Maps:

Verweise

Stadtarchiv Büren

Heimatvereine

Museum Wewelsburg

Heimatverein Wewelsburg

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/bueren_wewelsburg.txt · Zuletzt geändert: 2021/04/03 02:02 von michael

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