start
Unterschiede
Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen der Seite angezeigt.
Beide Seiten, vorherige ÜberarbeitungVorherige ÜberarbeitungNächste Überarbeitung | Vorherige Überarbeitung | ||
start [2022/02/03 16:52] – berw2022 | start [2024/01/29 21:04] (aktuell) – michael | ||
---|---|---|---|
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
+ | ====== Kreis Paderborn ====== | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | Dieses ist die Beschreibung des Kreises Paderborn mit seinen Städten und Gemeinden und der alten Struktur der Städte, Ämter, Dörfern und Bauerschaften sowie Kirchspielen. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ===== Heutige Städte und Gemeinden des Kreises Paderborn ===== | ||
+ | |||
+ | ( zu den Hausstätten- und Höfelisten: | ||
+ | |||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[wiki: | ||
+ | * [[https:// | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ===== Literatur ===== | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Kreis Paderborn, LWL | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ===== Geschichte ====== | ||
+ | |||
+ | Auf dem Gebiet des Bistums entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte das Territorium Fürstbistum Paderborn, das erst in der Neueren Neuzeit durch preußische Besetzung 1802 aufgelöst wurde. Von einer Landeshoheit bzw. Staatlichkeit des Fürstbistums kann nur vom Hochmittelalter (14. Jahrhundert) bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gesprochen werden. | ||
+ | |||
+ | Das Bistum Paderborn wurde in Sachsen 799 durch Papst Leo III. und den fränkischen König Karl den Großen im Pfalzort Paderborn errichtet. Schon Jahre zuvor wurde die Bistumsgründung durch die Franken vorbereitet. Im Jahre 799 floh Papst Leo III. vor römischen Unruhen zu Karl nach Paderborn. Die Bistumsgründung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Flucht Leos III. aus Rom und den sich anschließenden Verhandlungen mit Karl in Paderborn zur Wiederbegründung des weströmischen Kaisertums. Um 805 erst ist das Wirken des ersten Bischofs im Bistum selbst nachweisbar. Zahlreiche Reichsversammlungen sind auch nach Karl im damals wichtigsten Bistum des alten Sachsens nachweisbar: | ||
+ | |||
+ | Ende des 9. Jahrhunderts führten die Streitigkeiten um das Erbe der Karolinger im Frankenreich auch im Bistum Paderborn zu Konflikten zwischen dem fränkischen Haus der Konradiner und dem (ost-)sächsischen Haus der Liudolfinger, | ||
+ | |||
+ | Machtpolitische und erste territoriale Freiheiten, wurden in der Folgezeit, als das deutsche Königtum im 12. Jahrhundert mit den Staufern seinen Schwerpunkt nach Süddeutschland verschob, eingeschränkt. Vor allem die Grafen von Werl und später insbesondere die Erzbischöfe von Köln suchten eine territoriale Ausweitung auf Kosten des Bistums Paderborn. Bei der Zerschlagung des Herzogtums Sachsen 1180 durch Barbarossa nach der Entmachtung Herzog Heinrichs des Löwen wurde das Bistum dem neuen Herzogtum Westfalen und Engern zugeschlagen; | ||
+ | |||
+ | Gleichzeitig emanzipierte sich die Stadt Paderborn von der Bischofsmacht. Die Erzbischöfe von Köln suchten auch in der Bürgerschaft Verbündete zur Schwächung des Paderborner Bischofs. | ||
+ | |||
+ | Die Städtegründungen waren vor allem Maßnahmen zur Schaffung landesherrlicher Infrastruktur. Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts bildeten sich Ämter, die vor allem der steuerlichen, | ||
+ | |||
+ | Das Stift blieb auch zu Beginn der Neuzeit ein stark kirchlich geprägtes Territorium. Allen voran stand der Fürstbischof. Auch das Nachbarstift, | ||
+ | |||
+ | Die im frühen 16. Jahrhundert große Erfolge feiernde Reformation setzte sich vor allem in den Nachbarterritorien des Stiftes durch. Zunächst öffneten sich die Bürger der Hauptstadt Paderborn den reformatorischen Ideen. Etwa 1525 wendeten sich in Paderborn vermehrt Bürger dem neuen Glauben zu. Für 1526 ist eine erste evangelische Predigt belegt. Im Jahr 1604 wurde die Stadt Paderborn vom Bischof unterworfen und dessen aufständischer, | ||
+ | |||
+ | Der nicht aus rein konfessionellen Gründen geführte Dreißigjährige Krieg hatte auf das wieder fest in katholischer Hand liegende Stift große Auswirkungen. Außenpolitisch und wirtschaftlich war das Paderborner Land in einer unbedeutenden Rolle. Der kölnische Kurfürst Ferdinand von Bayern, neben fünf weiteren Territorien auch Fürstbischof von Paderborn, stellte erstmals 1627 Stiftstruppen auf, doch konnte das Regiment Blanckart keinen wirksamen Schutz bieten. So wurde das Hochstift das in Westfalen wohl am stärksten betroffene Gebiet. Allein die Stadt Paderborn wurde 16 Mal erobert oder belagert. Der Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg verzögerte sich, weil das Land hohe Kriegsentschädigungen an Hessen zu leisten hatte. | ||
+ | |||
+ | 1719 wurde der Wittelsbacher Clemens August, gleichzeitig Bischof von Münster, zum Bischof gewählt. Erst 1727 erhielt der junge Adelige die Bischofsweihe. Wirkliche Macht entfalten konnte der junge Bayer ab 1723 als Kurfürst von Köln. Später wurde er auch Fürstbischof von Hildesheim und Osnabrück. | ||
+ | |||
+ | Das Stift Paderborn entwickelte sich nun zu einem Nebenland Kurkölns und der Wittelsbacher Familie, deren bayerisches Wappen noch heute zahlreiche Bauten im Hochstift zieren. | ||
+ | |||
+ | Im Reich strebte der „Herr von Fünfkirchen“ nach weiterer Macht. Auch sein paderbornisches Territorium geriet damit in machtpolitische Auseinandersetzungen, | ||
+ | |||
+ | In seine Regierungszeit fiel indes der überwiegende Teil des Siebenjährigen Krieges. Das Land stand auf Seiten der Franzosen und des Kaisers. Es war erklärtes Ziel des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg, | ||
+ | |||
+ | Wie alle geistlichen Fürstentümer des alten Reiches stand das Stift in der Defensive gegenüber dem zentralistischen Verwaltungsstaat Preußen. Entscheidend für den Untergang blieb die politische Großwetterlage. Auch das Fürstbistum wurde zum Spielball der europäischen Großmächte. Das katholische Frankreich, das noch 1648 die Eigenständigkeit des Stiftes gerettet hatte, war zum Gegner geworden. Der Frieden von Campo Formio legte 1797 die Rheingrenze zugunsten des revolutionären Frankreichs fest. Der Reichsfriedenskongress zu Rastatt 1798 entschädigte die weltlichen Fürstentümer mit den schutzlosen geistlichen Gebieten. Auch der Zweite Koalitionskrieg 1798 konnte das Ende des Stiftes Paderborn nicht aufhalten. Im Frieden von Lunéville 1801 war das Schicksal besiegelt. Am 23. Mai wurde durch den Pariser Vertrag das Territorium dem Königreich Preußen zugesprochen. Am 1. August 1802 besetzten preußische Truppen das Fürstbistum Paderborn. Das Fürstbistum fiel 1803 als Entschädigungsland an Preußen. | ||
+ | |||
+ | Nachdem das Fürstbistum Paderborn 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss an Preußen gefallen war, wurde aus dem Fürstbistum das Fürstentum Paderborn. Sein Gebiet wurde von den preußischen Behörden in drei neue Landkreise aufgeteilt, den Oberwaldischen Kreis im Osten, den Warburger Kreis im Süden und den Unterwaldischen Kreis im Westen des Fürstentums. Zum Unterwaldischen Kreis gehörten das Oberamt Neuhaus sowie die Ämter Delbrück, Boke, Büren und Wewelsburg. | ||
+ | |||
+ | Von 1807 bis 1813 gehörte das Gebiet zum Königreich Westphalen und erhielt eine Verwaltungsstruktur nach französischem Muster. Das spätere Kreisgebiet gehörte nun zum Distrikt Paderborn im Departement der Fulda und war in die fünf Kantone Paderborn, Delbrück, Lippspringe, | ||
+ | |||
+ | Nach dem Zusammenbruch der Franzosenherrschaft fiel das Gebiet 1813 wieder an Preußen, das seinen Gebietserwerb nach der Bestätigung durch den Wiener Kongress 1815 seiner neu geschaffenen Provinz Westfalen eingliederte. Im ebenfalls neu eingerichteten Regierungsbezirk Minden wurde am 18. Oktober 1816 durch Verordnung der Königlichen Regierung in Minden der Kreis Paderborn gebildet. Die 1807 gegründeten Kantone bestanden zunächst als Verwaltungsbezirk, | ||
+ | Im Rahmen der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurde der Kreis 1844 in die vier Ämter Delbrück, Lippspringe, | ||
+ | 1895 wechselten Hövelhof und Stukenbrock aus dem Amt Delbrück in das Amt Neuhaus. 1921 wurde Lippspringe amtsfrei. Das Amt Lippspringe erhielt zunächst den Namen Amt Lippspringe mit Sitz in Altenbeken und später den Namen Amt Altenbeken. Die Gemeinde Neuhaus erhielt nach der Feier des 700-jährigen Bestehens im November 1957 den Namenszusatz „Schloß“. Die Gemeinde Dorfbauerschaft wurde 1964 nach Delbrück eingemeindet. | ||
+ | |||
+ | 1969 wurde Stukenbrock mit den Gemeinden Schloß Holte und Teile von Sende aus dem Amt Verl, Kreis Wiedenbrück, | ||
+ | |||
+ | Am 1. Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis der Kreis Paderborn | ||
+ | |||
+ | Der Kreis Paderborn wurde im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform im Zuge der Umsetzung des „Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Sauerland/ | ||
+ | |||
+ | Der Kreis Paderborn gehört zum Regierungsbezirk Detmold. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | *[[https:// | ||
+ | *[[https:// | ||
+ | *[[https:// | ||
+ | *[[https:// | ||
+ | *[[https:// | ||
+ | *[[https:// | ||
+ | *[[https:// | ||
+ | *[[https:// | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ===== Übersichtskarten ===== | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Hochstift Paderborn 1620 | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Hochstift Paderborn 1750 | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Fürstbistum Paderborn 1800 Jh. | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Altkreise Westfalen und Lippe vor 1971 | ||
+ | |||
+ | {{topologische_karte_deutsches_reich_1_25000_april_1942_b.jpg? | ||
+ | |||
+ | Übersicht der Einteilung der topographischen Karte Deutsches Reich 1942 in 1 : 25.000 | ||
+ | |||
+ | ☛[[karten tk25 nrw uebersicht | TK25 / Topographische Karten im Maßstab (1: | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ==== Kreis Paderborn in Nordrhein Westfalen ==== | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Heutiger Kreis Paderborn in NRW | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ==== Kreis Paderborn ==== | ||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ===== Verweise ===== | ||
+ | |||
+ | ==== Stadt- und Kreisarchiv Paderborn ===== | ||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | ==== Erzbistumarchiv Paderborn ===== | ||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | [[http:// | ||
+ | |||
+ | ==== Amt für Geoinformationen, | ||
+ | |||
+ | {{{{:: | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | ==== Geoportal Kreis Paderborn ==== | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ==== Wichtige Landes-Archive für den Kreis Paderborn ==== | ||
+ | |||
+ | * [[https:// | ||
+ | * [[https:// | ||
+ | |||
+ | |||
+ | === Liste von Kommunalarchiven in Nordrhein-Westfalen === | ||
+ | |||
+ | * [[https:// | ||
+ | |||
+ | === Liste von Heimat- und Geschichtsvereinen in Nordrhein-Westfalen === | ||
+ | |||
+ | * [[https:// | ||
+ | |||
+ | === Heraldik (Wappenkunde) ==== | ||
+ | |||
+ | * [[https:// | ||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter: | ||
+ | |||
+ | info@westfalenhoefe.de | ||
+ | |||
+ | |||
+ | **Quellen** : | ||
+ | |||
+ | Kartenmaterial wurde für dieses Projekt von den jeweiligen Kreis- und Stadtarchiven zur Verfügung gestellt. | ||
+ | |||
+ | Alle aktuellen Photos wurden von öffentlich zugänglichen Punkten aus aufgenommen, | ||
+ | |||
+ | [[https:// | ||
+ | |||
+ | Frei nutzbare Bilder, siehe: CC Creative Commons (Entsprechende Bilder sind so gekennzeichnet.) | ||
+ | |||
+ | Die Abbildungen der Land-/ | ||